Dass Thomas seine Juliane heiraten würde, war lange klar. Und seit dem 1. März vergangenen Jahres gab es daran endgültig kein Rütteln mehr. Im Skiurlaub hatte der blonde Unternehmer aus Georgsmarienhütte seinen ganzen Mut zusammen genommen, die Knie vor seiner Angebeteten gebeugt und ihr mit trockenem Mund, feuchten Händen und pochendem Herzen die Frage aller Fragen gestellt. Für Juliane ging ein Traum in Erfüllung. Endlich. Ja, natürlich wollte sie! Am liebsten so schnell wie möglich.
Wo gefeiert werden sollte, war der taffen Ingenieurin auch schnell klar. Ihre Entscheidung war gefallen, nachdem sie das Internet nach möglichen Hochzeitslocations durchforstet hatte und auf ein Bild des „Kaseinwerk“ gestoßen war, dem Restaurant des Landhotels Beverland. Alle anderen Pläne, erzählt sie schmunzelnd, hat sie danach erst mal in der Schublade verschwinden lassen. Nur Thomas war nicht sofort Feuer und Flamme. „Wegen der Entfernung. Ich dachte, das können wir unseren Gästen doch nicht zumuten.“ Heute ist er heilfroh, dass er sich von seiner Liebsten zu einem Vor-Ort-Termin überreden ließ. Vier volle Stunden haben die beiden mit Beverland-Weddingplaner Dirk Boll zusammen gesessen und ihm von ihren Wünschen und Vorstellungen erzählt und dabei kein Detail und keine Kleinigkeit ausgelassen. Ihre Hochzeit sollte etwas ganz Besonderes werden. Ein Tag, der ihnen auch nach vielen, vielen Jahren noch Gänsehaut über den Rücken jagt, wenn sie daran denken. „Als wir nach Hause fuhren“, erzählt Juliane augenzwinkernd, „war dann auch für Thomas klar: Da feiern wir!“.
Einen Tag vor dem Nikolaustag, einem knackig-kalten Wintertag wie aus dem Bilderbuch, hatte das Warten dann endlich ein Ende. Mit der standesamtlichen Trauung im Haus Gografen im schönen Bad Iburg begannen für die beiden Verliebten drei absolut unvergessliche Tage. „Als wir als Mann und Frau aus dem Standesamt kamen, stiegen sogar weiße Tauben auf. Das war wirklich wunderschön“, schwärmt Juliane.
Tags drauf stand für das frisch vermählte Paar das Backen der Hochzeitstorte auf dem Programm. Ein Koch des Beverlands stand ihnen dabei hilfreich zur Seite. Gefühlte 1000 Cup Cakes haben sie an diesem Tag in den Ofen geschoben. „Ich wusste gar nicht, dass es Backpulver in Verpackungen dieser Größe gibt“, erinnert sich die Ingenieurin lachend.
Richtig zur Sache ging es für Braut und Bräutigam am Samstag. Nachdem alle 150 Gäste im Beverland eingetrudelt waren, ging es per Bus durch das schöne Tecklenburger Land zum Kloster Ohrbeck. Die neobarocke Klosterkirche mit dem beeindruckenden Kuppeldach bildete den perfekten Rahmen für die kirchliche Trauung.
Für Landschaft und Architektur hatte Juliane allerdings keine Augen. Stattdessen pochte ihr das Herz die ganze Fahrt über bis zum Hals. Zum einen natürlich, wegen des bevorstehenden großen Moments vor dem Altar. Zum anderen hatte sie echtes Lampenfieber. Denn was außer ihrem Bruder niemand wusste – und der hätte fast einen Unfall gebaut, als sie ihm davon erzählte –, Juliane hatte für ihren Liebsten eine echte live Performance einstudiert, die sie nach dem „offiziellen“ Teil in der Kirche vorführen wollte. Keine Nervosität – und war sie noch so groß – konnte sie davon abbringen. So stellte sie sich schließlich mit wackligen Knien und zitternden Händen vor ihren Mann und die verblüffte Hochzeitsgesellschaft und sang voller Inbrunst und mit viel Gefühl die Ballade „A Thousand Years“. „Das“, erzählt Thomas noch immer tief ergriffen, „war für mich ganz ohne Frage das Highlight des Tages“.
Ein anderer Höhepunkt folgte gleich im Anschluss: Nach kurzem Fußmarsch zum Bahnhof Patkenhof ging´s mit einer historischen Eisenbahn zurück ins Beverland. „Eine unglaublich Fahrt“, sagt Juliane. Im Zug wurden die Gäste von einem verrückten Schaffner in Empfang genommen, es gab Kaffee und Kuchen und sogar einen Tanzwaggon, in dem bereits nach kurzer Zeit die Party tobte. „Wir haben uns dann von hinten nach vorne durchgekämpft und erst mal alle richtig begrüßt“, erzählt Thomas. Als der Hochzeitszug schließlich im Bahnhof Ostbevern einfuhr, wollten die meisten am liebsten gar nicht aussteigen.
Im Landhotel Beverland erwartete die bestens gelaunte Festgesellschaft bereits das mit vielen liebevollen Details ganz in flieder und grau dekorierte „Kaseinwerk“.
Ein echtes Erlebnis für alle war das große Festessen. Das Team vom Beverland hatte alles gegeben und groß aufgetischt. Die Kürbiscremesuppe vorweg wurde in echten kleinen Kürbissen gereicht, mit einer kleinen, aus geröstetem Brot gestochenen Eisenbahn darauf. Anschließend gab es Rinderkeule vom Stück, die vor den Augen der Gäste frisch aufgeschnitten wurde. Auch der Raclettekäse wurde direkt am Tisch vom Laib geschabt, während es aus dem Steinofen des Kaseinwerk nach Flammlachs mit Zitronenkruste duftete. „Das war viel, viel besser als jedes Bufett und ist bei allen super angekommen“, freut sich das Paar über das durchweg positive Feedback. Den krönenden Anschluss bildete das Eisfahrrad im Stil der 20er, das herein rollte und den kühlen Nachtisch brachte.
Außergewöhnlich wie der Rest des Festes war dann auch der Hochzeitstanz der beiden. Als Lied hatten sie sich nämlich „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ gewünscht. „Wir haben getanzt, unsere Gäste standen mit Wunderkerzen in der Hand um uns herum, während überall Seifenblasen schwebten. Das war wirklich sehr romantisch“, strahlt die Braut. Danach gab´s kein Halten mehr, es wurde getanzt und gefeiert bis der Morgen graute. Eine dreistöckige Mettigel-Torte, angerichtet auf einer Etagere, und Variationen vom Flammkuchen lieferten dem Hochzeitspaar und den ausgelassen feiernden Gästen zu Mitternacht noch einmal Energie, um auf der Tanzfläche alles zu geben und nicht nachzulassen. Der letzte Shuttle Richtung Georgsmarienhütte verließ das Beverland denn auch erst gegen 5.30 Uhr. Das erschöpfte, aber überglückliche Brautpaar konnte sich hingegen über einen kurzen Weg ins Bett freuen. Das war übrigens ebenfalls außergewöhnlich. Die beiden verbrachten ihre Hochzeitsnacht nämlich in der König-Ludwig-Suite des Landhotels Beverland: freistehende Badewanne im Wohnraum, Himmelbett – was braucht es mehr, für einen perfekten Start ins Eheglück?