Grandios gut
Ulrich und Ellen feiern im Beverland eine „legendäre“ Hochzeit
Ellen und Ulrich sind eher pragmatische Typen. Als Mediziner, lacht Ellen, sei ihr Blick auf die Dinge berufsbedingt nun mal eher sachlich. Insofern waren sich die beiden auch schnell einig, als es darum ging, den Rahmen ihrer geplanten Hochzeitsfeier abzustecken. „Wir wollten uns ganz aufs Wesentliche konzentrieren: Trinken und Tanzen“, fasst Ulrich augenzwinkernd zusammen. Das allerdings mit Stil.
Dass die beiden ein Händchen fürs Außergewöhnliche haben, hatten sie zuvor bereits bei ihrer amtlichen Hochzeit unter Beweis gestellt. Nicht etwa ein deutscher Standesbeamter hatte Ellen und Ulrichs Bund fürs Leben besiegelte. Ein gestandener Elvis-Imitator war es, mit der Lizenz, rechtskräftige Ehen zu schließen. Per Email hatten sie sich mit ihm verabredet. Ort des Treffens: unter dem Ortsschild von Las Vegas, Nevada, USA. Das war am 28. Juni 2011. Der Fotograf, ein Mann namens Eddi Powers, der das Ereignis für die Daheimgebliebenen im Bild festhielt, musste in Ermangelung einer Alternative gleich auch als Ulrichs Trauzeuge herhalten.
Zurück in good old Germany wollte das frisch gebackene Ehepaar die kirchliche Trauung samt großer Feier dann kurzfristig folgen lassen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die besten Hochzeiten immer die sind, zu denen alle anreisen müssen. Daher stand für uns von Anfang an fest, dass wir auf keinen Fall in der Nähe, sprich im Ruhrgebiet, feiern“, erzählt Ulrich. Aufs Beverland seien sie schließlich durch Zufall gekommen. Auf einigen Referenzbildern eines Hochzeitsfotografen aus Münster war immer wieder auch das „Kaseinwerk“ zu sehen, das große Restaurant des Landhotels Beverland. „Da war uns sofort klar, das ist unsere Location“, schmunzelt Ellen. Ein Gespräch mit Beverland-Weddingplaner Dirk Boll bestätigte den ersten Eindruck. „Als wir wieder im Auto Richtung Bochum saßen, war mehr oder weniger alles fertig geplant“, erinnert sich Ulrich.
Thema der Hochzeit war das Ruhrgebiet, Geburtsort, Heimat und große Liebe der beiden. Termin für das große Fest war der 29. Oktober 2011. Schon am Abend zuvor waren Ellen und Ulrich ins Beverland gekommen, um sich bei einem gemeinsamen Essen mit fast 30 Freunden im Kaseinwerk auf das anstehende Großereignis einzustimmen. Erster Programmpunkt am nächsten Tag war – anders als üblich, „aber sehr zu empfehlen“ (Ellen) – das Schießen der „offiziellen“ Hochzeitsfotos. Für die Braut war das bereits der zweite von drei Höhepunkten. Um sich während des Shootings etwas abzulenken, hätten sie sich gegenseitig das Hochzeitsversprechen aufgesagt. „Wir standen zu zweit etwas abseits vom Fotografen, und plötzlich war da dieser unfassbar innige Moment; eine ergreifende, überwältigende Nähe. Ich kriege heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke“, erinnert sich Ellen.
Die feierliche Messe selbst fand anschließend in der schlichten gotischen Kirche des Klosters Vinnenberg in Milte statt. Zurück ins Beverland ging es mit dem hoteleigenen Oldtimer.
Es stand dann zunächst ein Empfang in der Lobby des Landhotels auf dem Programm. Dazu reichte das Team des Beverlands prickelnden Sekt und delikate Petit Four.
Und damit nicht genug. Was schließlich wäre eine Ruhrpott-Party ohne Currywurst und Herbert Grönemeyer? Richtig, Stilbruch! Also gab im Hintergrund ein Herbert-Grönemeyer-Double sämtliche Hits des Ruhrpott-Barden zum Besten, während die Küche des Beverlands die Gästeschar vorab schon mal mit einer mit Blattgold verfeinerten Variante der berühmten scharfen Wurst verwöhnte.
Zur allgemeinen Erheiterung und um die Gäste einander näher zu bringen, gab es darüber hinaus Gelegenheit, Gruppenbilder per Selbstauslöser zu machen. Zu diesem Zweck hatte das Brautpaar zuvor Kärtchen verteilt, anhand derer sich nun bunt zusammengewürfelte Grüppchen zusammenfinden sollten, um sich mit oder ohne Verkleidung fotografieren zu lassen. Das hatte Schnappschüsse zur Folge, auf denen Omas neben alten Studienfreunden standen, Tanten neben Arbeitskollegen und Geschwister neben ehemaligen Nachbarn. Viele hatten auf diese Weise Kontakt zu Leuten, mit denen sie wohl sonst den ganzen Abend nicht gesprochen hätten. „Außerdem sind so die tollsten Bilder entstanden, von denen viele heute noch an irgendwelchen Kühlschränken hängen“, freut sich Ulrich über die gelungene Aktion.
Nach den amüsanten und viel belachten Gruppenbilden ging es quasi nahtlos über zum nächsten Programmpunkt, dem Festessen im festlich geschmückten „Kaseinwerk“. Als Amus- Gueule gab es für jeden Gast einen kleinen Mettigel, für den alleine jeder waschechte Potti nachts um zwei aufgestanden wäre.
Höhepunkt des Essens war jedoch ein knusprig gebackenes halbes Schwein, das – in Anlehnung an den Beruf des Brautpaares – von Servicekräften in kompletter OP-Montur hereingetragen und fachgerecht seziert wurde. Ein Bild für die Götter in weis. Dazu servierte das Team des Beverlands knackige Salate und frische, hausgemachte Pasta, die noch einmal im Parmesan-Rad geschwenkt wurde, bevor sie auf die Teller kam.
Kaum, dass das Dessert verspeist war, ging´s auch schon weiter im Programm. Die Fotografen hatten eine große Leinwand aufgebaut, auf der sie eine Auswahl der besten Bilder des Tages zeigten. „Das war für mich eines der emotionalen Highlights des Tages. Viele dieser schönen Momente, die dort zu sehen waren, hatte ich als Braut ja gar nicht mitbekommen. Richtig ergreifend war das“, erinnert sich Ellen.
Kaum waren die Tränen der Rührung getrocknet, ging es ohne viel Federlesen weiter. Mit dem Hochzeitstanz steuerte der Abend ohne Umschweife und vor allem ohne lange Reden und zeitraubende Hochzeitsspiele auf seinen Höhepunkt zu: Die große ausschweifende, ausgelassene, ganz und gar furiose Hochzeitsparty. „Ich habe in kurzer Zeit relativ viel Schnaps ausgeschenkt – und wohl auch getrunken“, lacht Ulrich. Es hat geholfen. Schon nach kurzer Zeit tobte die Menge und auf der Tanzfläche war kein Bein mehr auf den Boden zu kriegen. Erst gegen 5.30 Uhr in der Früh fanden die letzten Gäste den Weg aufs Zimmer. „Wir wollten ein rauschendes Fest und genau das haben wir im Beverland bekommen. Einfach grandios“, freuen sich Ulrich und Ellen. „Unsere Freunde sprechen noch heute von einer legendären Party. Ein größeres Lob gibt´s wohl nicht, oder?“